- Film -


Einige Filmdaten (jap. Original):

Laufzeit: 133min 24sec
Produktionsdauer: 3 Jahre, von August'94 bis Juni'97
Produktionskosten: ¥ 2.35 Mrd. ~ $ 40 Mil.
Verwendete Farben: ~ 550
Verwendete Cels: 144.000
Einspielergebnis: $ 150 Mil. (nach 8 Monaten)

Ein Film - Viele Titel:
  • Japan: Mononoke Hime
  • Deutschland: Prinzessin Mononoke
  • Großbritanien: The Princess Mononoke
  • Frankreich: Princesse Mononoké
  • Italien: Principessa Mononoke
  • Spanien: La princesa Mononoke


Eine erste Idee
Die ersten vagen Ideen und Vorstellungen zum Hintergrund von Prinzessin Mononoke hatte Hayao Miyazaki bereits im Jahr 1980. Bis es aber schließlich zur Produktion und Veröffentlichung kam, sollte noch einige Zeit vergehen...

Produktionsbeginn
1994 war es dann soweit: Neben dem andauernden werkeln an "Whisper of the Heart" begann das Studio Ghibli auch mit der Arbeit an Prinzessin Mononoke. Da man für diesen Anime zum ersten Mal auf Computergrafiken zurückgreifen wollte, wurde ein spezielles Studio dafür eingerichtet. Dadurch ergaben sich für das Studio zunächst sehr hohe Kosten: Mehr als 2.35 Milliarden Yen mussten aufgebracht werden um den Film produzieren können. Ein großer Teil davon fiel für die Hardware an, um die Vorraussetzungen für die Computergrafiken zu schaffen.
Bedenkt man den Umstand, dass diese Szenen gerademal 15 Minuten des ganzen Anime ausmachen...ein relativ großer (finanzieller) Aufwand. Aber wie wir alle wissen lohnte sich jeder einzelen Yen!

Premiere in Japan
Am 12. Juli 1997 feierte "Mononoke Hime" - zu deutsch etwa "Die Geisterprinzessin" - seine Premiere in Japan.
Hayao Miyazaki brachte damit seinen schon lange geplanten Film in die Kinos, in dem er nahezu alles selbst gemacht hatte: Regie, Drehbuch und Story. Er selbst kontrollierte alle 144.000 Cels, die sogenannten Animationsfolien aus denen ein Zeichentrickfim gemacht wird. Zudem zeichnete er bei fast 80.000 mit und war somit maßgeblich auch bei der grafischen Gestaltung seine Films beteiligt.
Der Film wurde ein überwältigender Erfolg mit dem viele nicht gerechnet hatten. Besonders die Thematik, die Geschichte vor dem Hintergrund der älteren Geschichte Japans machte viele Leute stutzig. "So ein Film hat doch keine Chance!", war vielerorts zu hören.
So äußerte sich zum Beispiel der Director des Anime "Ghost in the Shell", Momoru Oshii 1995 in einem Interview:

More than anyone, [Miyazaki] himself knows that his next movie, Mononoke Hime won't hold up in principle. How in the world can he make a story like "they defeated the evil sheriff, and the village folks lived happily ever after" in this era?"

Frei übersetzt heißt das soviel wie:
Er [Miyazaki] selbst müsste am besten wissen, dass sich sein nächster Film Prinzessin Mononoke wohl kaum behaupten wird können. Wie um alles in der Welt kann er eine Story im Sinne von "Sie besiegen den bösen Sheriff und die Dorfbewohner lebten glücklich bis an ihr Lebensende" in dieser Epoche machen?

Auch Studio Ghibli selbst unterschätzte den Erfolg des Anime. Man rechnete etwa mit $90 Millionen weniger an Einnahmen. Mit diesem "Extrageld" hatte das Studio nun mehr finanziellen Freiraum für die folgenden Projekte.

Und bis zum heutigen Tag hat der Film bereits über 200 Millionen Euro eingespielt und war damit lange Zeit in Japan der erfolgreichste Film aller Zeiten. Er wurde erst 2001 durch eine weitere Miyazaki Produktion überboten: "Sen to Chihiro no Kamikakuchi" ("Spirited Away").

Deutschlandauftritt
Seinen ersten deutschen Auftritt hatte der Film am 12. Februar 1998 beim 48. International Film Festival (der Berlinale) in Berlin. Die gezeigte Version war jedoch nicht synchronisiert sondern hatte deutsche Untertitel zu japanischer Sprache. Bis dann schließlich die "übersetzte" Variante in die deutschen Kinos kam dauerte es wiederum geschlagene 2 Jahre.
Am 19. April 2001 fällt der Startschuss für Deutschland. Die Firma Buena Vista die sich auch hierzulande um die Filme aus dem Hause Disney kümmert, ist dafür verantwortlich. Doch die Freude ist etwas getrübt. Zwar kann der Film eine hervorragende Synchronisation vorweisen, jedoch werden gerademal 35 Kopien deutschlandweit ausgegeben. Hinzu kommt die Tatasache dass der Film meist nur in relativ kleinen Kinos gezeigt wird, was ebenfalls vielen Fans ein Dorn im Auge ist da sich somit der Film - ihrer Ansicht nach - nicht in seiner ganzen Pracht entfalten kann.
Nun, das kann man sehen wie man will.
Ich habe mir den Film ebenfalls in einem relativ kleinen Kino in München angesehen doch war dies für mich vollends ausreichend. Und schließlich muss man ja eigentlich froh sein, dass es dieses Meisterwerk überhaupt bis zu uns geschafft hat, oder?

Übrigens: Mittlerweile ist der Film schon in über 15 Ländern in die Kinos gekommen.


Fernsehpremiere
Am 24. Dezember 2003 war es dann soweit: Prinzessin Mononoke im deutschen Fernsehen! Dank dem Münchner Sender RTL2 wurde der Film an Heiligabend ausgestrahlt, ungekürzt und mit der deutschen Synchronisation der Kinoversion. Besonders beachtenswert ist die Tatsache das der Anime zur besten Sendezeit um 20:15 Uhr gezeigt wurde. Um 3:00 Uhr morgens konnte man dann nochmals die Wiederholung nutzen und sich das Meisterstück ein zweites Mal ansehen.
Mit den Zuschauerzahlen zeigte sich RTL2 sehr zufrieden:
Insgesamt 1,174 Millionen Zuschauer, was einem Marktanteil von 7,7% entspricht. Davon entfallen auf die 3-13 jährigen 240000 Zuseher und auf die wichtige Zielgruppe der 14-49 jährigen, 934000 Personen.

Mit dieser Fernsehausstrahlung ist dem Anime entgültig der Durchbruch in Deutschland gelungen. Nach dem etwas vermurksten Kinostart, dürfte der Bekanntheitsgrad des Films nun um einiges höher sein.
Dies (und den Erfolg der Ausstrahlung) unterstreicht auch unsere Seiten-interne Umfrage:


Stand: 07.09.2004

Mittlerweile ist der Film bereits einige weitere Male auf RTL2 gezeigt worden. Und zwar geschah dies zunächst am 27 August 2004 um 20:15 Uhr, sowie am darauffolgenden Tag um 14:45 Uhr. Des weiteren wurde Prinzessin Mononoke noch am 1 Januar 2005 (16:45 Uhr) ausgestrahlt, die Wiederhohlung um 7:45 Uhr des 02.01.2005.
Ausgenommen die Version vom 27 August, wurde bei den restlichen 3 Ausstrahlungen der Anime stark verändert. Insgesamt setzte RTL2 28 mal die Schere an und kürzte dadurch den Film um gute 3 Minuten. Betrachtet man die fehlenden Szenen und bedenkt man das das Studio Ghibli eigentlich ein Schnittverbot für seine Werke herausgegeben hat ist das was der Sender hierbei fabriziert hat einfach nur unverständlich!
Eine genaue Auflistung der einzelnen Schnitte und Veränderungen findet ihr auf der Seite AnimeDigital.
Den direkten Link zum Schnittbericht findet ihr hier: Schnittbericht




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